Erfurt Bericht
Paul der freundliche Security aus dem Metronom
Um 5 Uhr Morgens ging es aus dem Haus um den inzwischen schon liebgewonnenen Metronom gen Erfurt zu besteigen! Das Wochenendticket wurde gelöst und unsere Mannen fanden sich im oberen Geschoss des Metronoms ein. Dieser fuhr pünktlich um 5:54 Uhr ab Hamburg ab - dieses sollte die Ausnahme bleiben! Bereits in Lüneburg dann eine Durchsage der Schaffners: "Die Weiterfahrt verzögert sich um...der Zug fällt aus"! Alé - sollte nun beim LSK die Auswärtsfahrt bereits enden? Aufgeregte Securitys gaben an die Zentrale durch, dass die Lage entspannt sei - das entsprach auch der Realität, denn obwohl der Schienenersatzverkehr erst 40 min später als angekündigt eintraf und es nur ein Bus anstatt der angekündigten vier gab, wurde der Aufenthalt eher genutzt um schon Mal Spielszenen vorherzusagen und auf dem Bahnhofsvorplatz zu kicken! So dann quetschten sich ca. 150 Paulifans in den eintreffenden Bus und wurden über die Landstraße durch Gesänge begleitet zum Hundertwasserbahnhof in Uelzen gefahren. Der Anschlusszug wartete sogar und so ging es ab Uelzen Richtung Göttingen. In Hannover gab es dann den nächsten außerplanmäßigen Aufenthalt, da auf mehrere Fans aus einem nachzügelnden IC gewartet wurde! In Göttingen stiegen wir dann in den Bummelzug gen Erfurt - der aus unerklärlichen Gründen auch Verspätung hatte! Bis Erfurt wurden nur vereinzelt Männer in Grün gesichtet - in Erfurt angekommen war dieses dann vorbei! Die Kameras wurden in Position gebracht und die unauffälligen Männer mit den Knopf im Ohr, um die 30 und mit Sonnenbrille brachten sich in Stellung! Unser Gesangsfreudiger Aufmarsch wurde eingekesselt und bei gefühlten 30° im Schatten zu Fuß zum Stadion geleitet. Rucksack abgeben, von bulligen Ordnern filzen lassen, bei insgesamt drei Kontrollen durchschlagen und schwupps war der geneigte Paulianer auch schon in der Schüssel mit Sonnensegel über der Haupttribüne! Die erste Halbzeit entpuppte sich als Fatahmorgana, denn außer gleißendem Licht war nix zu sehen! Zweite Halbzeit dann allerdings ein Feuerwerk – Zuckerpässe – Übersteiger – nicht nur der Klassiker der Liedkultur wurde zelebriert nein auch die „Boys in Brown“ zeigten so einiges auf dem grünen Rasen! Drei Tore in 15 min entlohnten für die erste Halbzeit und sorgten für überschwellenden Jubel. Die Mannschaft kam zum Feiern in die Kurve und skandierte „Fußballfans sind keine Verbrecher“ – wer kam dann wohl glatt mit einem Zug um die Ecke gebogen und marschierte Richtung Kurve – natürlich die Männer in Grün. Einem „Haut ab , haut ab“ folgte ein fröhlicher Wechselgesang zwischen Mannschaft und Fans! Nachdem sich auch noch Holger zu den Fans aufgemacht hatte verließen wir das Stadion und machten uns inklusive Eskorte wieder auf Richtung Bahnhof! Am Bahnhof wartete ein aufgebrachter Haufen „was auch immer“, aber die Weißen Helme hatten alles unter Kontrolle. Auf dem Bahnsteig wurden man durch mehrere Lautsprecherdurchsagen völlig aus dem Konzept gebracht. Erst weiter nach Vorne, dann Verspätung, dann noch mal Verspätung und dann den Bahnsteig wechseln. Nun gut – in der Bahn sitzend und singend tropfte der Schweiß alsbald von der Decke und von der Stirn der mitreisenden Männer in den dicken Kampfanzügen die wirklich nicht zu beneiden waren. In Göttingen verließen diese uns und wir bestiegen den Metronom gen Uelzen – der mal wieder zu spät kam. Gerade eingestiegen begrüßte uns natürlich der nette Security Paul der uns auch schon auf dem Hinweg begleitet hatte. Er fragte uns ob wir denn auch genug zu Essen im Osten bekommen hätten. Essen ja, aber die Wasserverpflegung im Stadion war eher dürftig! In Uelzen stiegen wir um und mit uns Paul – in Hamburg verabschiedeten wir uns von ihm und wünschten gute Heimfahrt. Er musste zurück nach Göttingen und dann noch 2 Std. Auto fahren. Der Paul; um fünf aufgestanden und um 2 Uhr zuhause = 21 Std. on Tour für St. Pauli und das regelmäßig, denn auf dem Weg nach Bremen war er auch schon dabei!